Um die Belastungen der menschlichen Workforce zu reduzieren, bieten Exoskelette für Arbeitsplätze in der Intralogistik also viele Vorteile. Doch daneben bestehen Risiken wie eine unsachgemäße Handhabung und dadurch ausgelöste Verletzungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und Arbeitsunfälle. Zudem sind die Exoskelette zurzeit noch nicht serienreif und haben mitunter einen hohen Preis. „Nach unserem ersten Test haben wir uns zunächst dazu entschlossen, den gesamten Prozess an der Kommissionierstation innerhalb des Lagers sowie bei der Lkw-Verladung zu beleuchten und weiterzuentwickeln“, berichtet Goussard. „Dann werden wir den erweiterten Test und die Anschaffung von Exoskeletten ins Auge fassen. Für uns ist die Implementierung der Exoskelette in unserem Lager aber durchaus denkbar.“
In anderen Branchen, wie der Automobilindustrie, erweitern Exoskelette bereits die Arbeitsplätze als persönliche körperliche Schutzausrüstung bei einigen US-Automobilherstellern. Doch Studien, wie die des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML2, sehen neben dem Potenzial für statische Aktivitäten die Notwendigkeit der Anpassung von Ergonomie und vereinfachter Handhabung durch den Nutzer.
Und wie geht es weiter? Verrichten die Roboteranzüge die Arbeit in ein paar Jahren dann ganz ohne menschlichen Piloten? „Soweit würde ich nicht gehen“, meint Goussard. „Das Exoskelett hilft bei schweren Lasten, aber das Wesentliche an den Aufgaben ist die Kombinationsgabe und das Wissen unserer Mitarbeiter, welches Paket wie, wohin und auf welche Weise platziert, zusammengestellt und verladen werden muss. Wir sind noch weit davon entfernt, dass eine Maschine das im gleichen Maße wie ein erfahrener Lagermitarbeiter kann.“