Aufbewahrungsfristen nach Geschäftsaufgabe – Räumung ohne rechtliche Konsequenzen

Steht eine Geschäftsaufgabe bevor, gibt es für das Unternehmen viel zu erledigen – dazu gehört auch, die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen zu organisieren. Schließlich müssen bei bestehenden Unterlagen die Aufbewahrungsfristen nach Geschäftsaufgabe weiterhin eingehalten werden, ansonsten drohen rechtliche Konsequenzen. Wie die Aufbewahrung der Unterlagen nach Liquidation gelingen kann, erfahren Sie in diesem Blogartikel.  

[Translate to Deutsch:]
[Translate to Deutsch:]

Verlassene Orte – Die Faszination von „Lost Places"

Leerstehende Gebäude, auch bekannt als „Lost Places“, erwecken seit Jahren hohe Aufmerksamkeit. Gebäude, die einst lebendig und geschäftig waren, sind heute verlassen. Videos, in denen „Urban Explorer“ geräumte Plätze und Immobilien erkunden, erzielen hohe Klickzahlen im Internet. Datenschutzrechtlich wird es gefährlich, wenn in diesen Gebäuden noch sensible Unterlagen wie z.B. Patienten- oder Personalakten zu finden sind. Das Erkunden von „Lost Places“ ist zwar oft nicht gestattet, was Interessierte jedoch nicht am Besuch dieser mysteriösen Orte hindert. Wenn vor Ort dann Akten und Dokumente aus der ehemaligen Geschäftigkeit zu finden sind, ist der Datenschutzskandal perfekt. Wer möchte schon gerne seine eigenen, sensiblen Daten frei für jeden zugänglich im Umlauf haben?  

„Lost Places“ erzählen Geschichten, aber was passiert mit den Dokumenten und Akten, wenn ein Unternehmen oder ein Amt sich auflöst? Und was müssen die Datenverantwortlichen bei der Aufbewahrung von Unterlagen nach Liquidation beachten, damit keine Konsequenzen und ein Datenschutzskandal drohen? 

Aufbewahrungsfristen nach Geschäftsaufgabe – Was Unternehmen wissen sollten

Für die Aufbewahrung von Akten gibt es in Deutschland gesetzlich geregelte Aufbewahrungsfristen. Für die Länge der Fristen gilt grundsätzlich das Prinzip: Dokumente und Unterlagen sollten nur so lange archiviert werden, wie es für den Zweck, zu dem die Information erhoben wurden, notwendig ist. Übersichten liefern einen Überblick der relevanten Aufbewahrungsfristen. Diese werden regelmäßig aktualisiert, wenn sich beispielsweise gesetzliche Vorgaben ändern. So gilt es, generell alle steuerrelevanten Dokumente aufzubewahren. Sie müssen in der gesamten Aufbewahrungszeit lesbar und verfügbar sein. Außerdem ist zu beachten, dass Aufbewahrungsfristen für Unternehmen in anderen Staaten von den deutschen Vorgaben abweichen können.

Aufbewahrungsfristen sind aus mehreren Gründen unerlässlich:

  • Transparenz & Nachvollziehbarkeit: Aufbewahrungsfristen nach Geschäftsaufgabe spielen weiterhin eine zentrale Rolle für Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Durch ihre Einhaltung wird die Verfügbarkeit und Kontrollierbarkeit der Informationen sichergestellt.  

  • Steuerliche Zwecke: Unternehmen müssen Steuerunterlagen oft über mehrere Jahre hinweg aufbewahren, um sie bei Prüfungen oder Nachfragen durch Finanzbehörden vorlegen zu können. 

  • Geschäftliche Nachweise: Verträge, Rechnungen und andere wichtige Unterlagen gilt es zu verwahren, um Geschäftsprozesse und Transaktionen nachweisen zu können. 

Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen sollten Unternehmen Dokumente und Unterlagen vernichten bzw. löschen, sofern der Bestimmungszweck nicht mehr gegeben ist – beispielsweise durch gesetzliche Vorgaben. Es ist wichtig, dass die Vernichtung von Dokumenten, insbesondere von personenbezogenen Daten, ordnungsgemäß nach geltenden Datenschutzbestimmungen erfolgt. 

Herausforderungen bei der Einhaltung von Aufbewahrungsfristen für Unternehmen

Unternehmen sollten ihren gesamten Archivbestand im Blick bewahren, um regelmäßig durch Vernichtung neuen Platz zu gewinnen und auch nach Liquidation gesetzes- und regelkonform handeln zu können. 

Dabei stehen sie vor der Herausforderung, Akten langfristig zu lagern und so Aufbewahrungsfristen auch nach Geschäftsaufgabe einzuhalten. Fehlender Lagerplatz oder hohe Sicherheitsanforderungen wie beispielsweise Zertifikate, sind hierbei wesentliche Hürden. Weil der Verlust wichtiger Dokumente für Unternehmen rechtliche Konsequenzen haben kann, sollte die gesicherte Aufbewahrung der Unterlagen in jedem Fall (auch nach Liquidation) für jedes Unternehmen hohe Priorität haben.  

Tipps zur Organisation der Aufbewahrung von Unterlagen nach Liquidatio

Machen Sie eine regelmäßige Bestandsaufnahme aller noch aufzubewahrenden Unterlagen.

Stellen Sie durch eine strukturierte Erfassung des Bestands sicher, dass Aufbewahrungsfristen eingehalten werden.

Legen Sie eine verantwortliche Person oder Instanz fest, die auch nach Schließung des Unternehmens die Archivierung überwacht.

Ziehen Sie eine externe Lösung für die Aktenlagerung und Aktenvernichtung in Betracht, um die Sicherheit von Akten zu gewährleisten – sowohl für die langfristige Aufbewahrung als für die datenschutzkonforme Vernichtung. 

Achten Sie auf Zertifizierungen, die die ordnungsgemäße Durchführung von Archivierungs- und Vernichtungsdienstleistungen unter Einhaltung der Aufbewahrungsfristen für Unternehmen belegen. Die wichtigsten sind: 

  • DIN EN ISO 9001 (international anerkannte Norm für Qualitätsmanagementsysteme) 

  • DIN ISO 11799 (Norm für die Anforderung an die Aufbewahrung von Archiv- und Bibliotheksgut) 

  • DIN ISO/IEC 27001 (führende Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme)  

  • ISO 21964 (maßgebliche Aktenvernichtungsnorm und modernster Industriestandard für die datenschutzgerechte und gesetzeskonforme Vernichtung schutzwürdiger Unterlagen) 

  • Entsorgungsfachbetrieb (Beleg für ökologisch verantwortungsvolle Vernichtung von Akten entsprechend der Anforderungen aus der Entsorgungsfachbetriebsverordnung) 

Vorteile der Zusammenarbeit mit spezialisierten Archiv- und Vernichtungsdienstleistern

Das Outsourcing von Archivierung und Vernichtung kann Unternehmen viele Mehrwerte bieten, auch wenn es Überwindung kostet, die Daten, für die man verantwortlich ist, aus der Hand zu geben.  

Durch die Zusammenarbeit mit spezialisierten Archivierungs- und Vernichtungsdienstleistern profitieren Unternehmen von einem tiefgreifenden Verständnis für rechtliche Anforderungen und Standards. Mit umfassendem Wissen und Erfahrung handhaben sie Unterlagen mit personenbezogenen Daten unter Einhaltung von Datenschutzgesetzen und Aufbewahrungsfristen auch nach Geschäftsaufgabe. Bei externer Lagerung bieten Hochsicherheitsarchive mit entsprechenden Zertifizierungen ein besonderes Maß an Schutz. Professionelle Zugriffskonzepte können zusätzlich den kontrollierten Zugang und Zugriff sicherstellen.  

Das bietet Unternehmen nicht nur die Sicherheit, was den korrekten Umgang mit Dokumenten unter Einhaltung der Aufbewahrungsfristen für Unternehmen angeht. Bewährte Prozesse für die datenschutzkonforme Archivierung und Vernichtung sparen beauftragenden Unternehmen auch Kosten und Aufwände

Zusammenfassung: Von „Lost Places“ zur sicheren Aufbewahrung

Die Beachtung von Aufbewahrungsfristen nach Geschäftsaufgabe ist von hoher Bedeutung, um Haftungsrisiken und die Gefahr von Imageschäden zu vermeiden. Indem Unternehmen für saubere Prozesse bei der Einlagerung- und Vernichtung sorgen, gewährleisten sie, dass sämtliche notwendigen Belege bei steuerlichen Überprüfungen oder rechtlichen Streitigkeiten weiterhin zur Verfügung stehen. Archiv- und Vernichtungsdienstleister wie Rhenus können bei der datenschutzkonformen Dokumentenarchivierung und -vernichtung behilflich sein. Durch Ihre fachgerechte Unterstützung ist die Organisation der Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen während und nach der Geschäftsaufgabe kein Problem mehr. Die beste Vorsichtsmaßnahme, um zu verhindern, dass sensible Daten wohlmöglich irgendwann durch „Lost Places“-Abenteurer entdeckt oder gar geleakt werden können.

Sie suchen nach Unterstützung bei der Aufbewahrung und Vernichtung von Dokumenten nach Liquidation?

Erfahren Sie mehr über Aufbewahrungsfristen nach Geschäftsaufgabe, externe Aktenarchivierung mit Rhenus und datenschutzkonforme Dokumentenentsorgung.

Discover more