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Von der Straße auf die Schiene: Verkehrsverlagerung am Gateway Basel Nord

Das Gateway Basel Nord und die Schweizerischen Rheinhäfen planen in Basel ein Schlüsselprojekt für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Dafür haben die Unternehmen im Oktober ein Naturschutzkonzept beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) vorgelegt.

An den Basler Rheinhäfen treffen die Nord-Süd-Hauptachsen von Straße, Schiene und Wasserweg aufeinander – als einzigem Punkt in der Schweiz. 92 Prozent der Container, die hier mit dem Schiff eintreffen, werden zurzeit über die Straße weitertransportiert, nur acht Prozent werden auf die Schiene verladen.

„Mit der Realisierung von Gateway Basel Nord sollen in Zukunft mindestens 50 Prozent der Container per Bahn transportiert werden“, erklärt Andreas Stöckli, Vorstandsmitglied der Rhenus Gruppe. „Das spart jährlich 100.000 Lastwagenfahrten und reduziert Lärm, Luftverschmutzung und Klimagase.“

Dort, wo das neue Umschlagterminal entstehen soll, befand sich bis vor 20 Jahren ein Rangierbahnhof der Deutschen Bahn. Nachdem dieser stillgelegt wurde, siedelten sich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten an und es entstand ein 20 Hektar großer Trockenwiesen- und Weidenstandort.

Um die Überbauung des Gebietes für das neue Terminal durchzuführen, müssen die Verantwortlichen laut Gesetz einen gleichwertigen Ersatz finden. Die Ausgleichsmaßnahmen unterliegen strengen gesetzlichen Anforderungen des BAFU.

Mit Unterstützung von Biologen und Umweltwissenschaftlern haben Gateway Basel Nord und die Schweizerischen Rheinhäfen nun ein Konzept entwickelt, das in Basel und Umgebung vier Mal so viel Fläche zu neuen Trockenstandorten aufwertet, wie durch das künftige Umschlagterminal und Hafenbecken 3 überbaut werden.

Außerdem bleibt durch das Gateway und den angrenzenden NEAT-Zubringer der Deutschen Bahn ein durchgehender, 60 Meter breiter Vernetzungskorridor bestehen, sodass die Arten weiterhin in der Oberrheinebene wandern können.

Als Teil des Umschlagterminals Gateway Basel Nord werden insgesamt 11,5 Hektar Fläche genutzt, wovon nur ein Teil versiegelt wird. Der Rest verbleibt als Schiene und Schotter. Die 45,8 Hektar ökologischen Ersatzflächen teilen sich auf in 20 Hektar am Rangierbahnhof Muttenz sowie 10,7 Hektar auf Bahnnebenflächen und entlang der Hafenbahn Birsfelden/Auhafen. Zudem wurden 8,6 Hektar bei den Langen Erlen und 6,5 Hektar im Gebiet Hard in Pratteln festgelegt. Hierdurch wird die zentrale Anforderung der Vernetzung der Trockenstandorte erfüllt.

Für der Ansiedlung der Tier- und Pflanzenarten sind ökologische Aufwertungsmaßnahmen geplant, die neue trockenwarme Lebensräume wie artenreiche Trockenwiesen oder trockenwarmen Waldlebensraum schaffen.

Die Qualität von Aufwertungsmaßnahmen wird vom BAFU mit sogenannten Naturpunkten gemessen. Hierbei übertrifft das Konzept die Zahl der Naturpunkte, die durch den Neubau des Gateways und für die Anbindung an die Hafenbecken verlorengehen.

„Das ökologische Konzept für das trimodale Terminal Gateway Basel Nord zeigt, dass wir uns unserer Verantwortung, die Wanderkorridore in der Oberrheinebene zu stärken und trockenwarmen Lebensraum in der Region zu fördern, bewusst sind“, so Andreas Stöckli abschließend.